Zusammenfassung
«Der Exodus der Hugenotten und Waldenser, der sich insgesamt über drei Jahrhunderte erstreckte, hat sich auf so vielfältige Weise abgespielt, wie es Individuen gab, die ihn in Angriff genommen hatten. Er waren Geistliche, Adelige, Kaufleute und Offiziere ebenso wie Handwerker, Landarbeiter und Dienstboten. Es gab jene, die spontan in eine ungewisse Zukunft in einem unbekannten Land aufbrachen, weil sie ihrem Glauben um keinen Preis abschwören wollten. Es gab die tiefgläubigen Märtyrerinnen, die für ihren Glauben jahrelang in Gefängnistürmen eingesperrt waren und unbeugsame Männer, die auf Galeeren Qualen erlitten. Und es gab jene weitsichtigen Unternehmer, denen das Gebaren ihres Königs und seiner Kirche zuwider war. Sie nutzten ihr weitgespanntes internationales Netzwerk und verlegten, von langer Hand vorbereitet, ihre Manufakturen, Kontore und Lagerhäuser ins Ausland, wohl wissend, dass ihre Produkte sich dort besser verkaufen liessen und ihr Unternehmen weiterwachsen würde. Das waren diejenigen, die in den neuen Heimaten besonders willkommen waren.»
Margrit Wick-Werder, Historikerin, Vorstandsmitglied
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Kulturroutenführer
Der historische Überblick ist Teil des Kulturroutenführers «Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser. In 28 Tagen von Genf nach Schaffhausen»